Josua 20
1 Und der HERR redete mit Josua und sprach:
2 Sage den Israeliten: Bestimmt unter euch Freistädte, von denen ich euch durch Mose gesagt habe.
3 Dahin kann ein Totschläger fliehen, der jemand aus Versehen und ohne Vorsatz erschlägt, damit sie euch eine Freistatt sind vor dem Bluträcher.
4 Und wer zu einer dieser Städte flieht, soll draußen vor dem Stadttor stehen bleiben und vor den Ältesten der Stadt seine Sache vorbringen; dann sollen sie ihn zu sich in die Stadt nehmen und ihm Raum geben, bei ihnen zu wohnen.
5 Und wenn der Bluträcher ihm nachjagt, sollen sie den Totschläger nicht in seine Hände übergeben, weil er ohne Vorsatz seinen Nächsten erschlagen hat und ihm vorher nicht Feind gewesen ist.
6 So soll er in der Stadt wohnen, bis er vor der Gemeinde vor Gericht gestanden hat und bis der Hohepriester gestorben ist, der zu jener Zeit im Amt sein wird. Dann darf der Totschläger zurückkommen in seine Stadt und in sein Haus, zur Stadt, aus der er geflohen ist.
7 Da weihten sie Kedesch in Galiläa auf dem Gebirge Naftali und Sichem auf dem Gebirge Ephraim und Kirjat-Arba - das ist Hebron - auf dem Gebirge Juda;
8 und jenseits des Jordans, im Osten von Jericho, bestimmten sie Bezer in der Wüste auf der Ebene im Gebiet des Stammes Ruben und Ramot in Gilead im Gebiet des Stammes Gad und Golan in Baschan im Gebiet des Stammes Manasse.
9 Das waren die Städte, bestimmt für alle Israeliten und die Fremdlinge, die in ihrer Mitte wohnten, dass dahin fliehen könne, wer jemand aus Versehen erschlägt, damit er nicht stirbt durch den Bluträcher, bis er vor der Gemeinde gestanden hat.
(c) Lutherbibel, revidierte Fassung 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, (www.dbg.de)
Kommentar
Die Zufluchtsstädte
Die sechs Zufluchtsstädte, die in diesem Kapitel erwähnt werden, wurden ausgewählt, um denen, die versehentlich ihren Nachbarn getötet hatten, Schutz zu bieten. Es gab drei dieser Städte westlich und drei östlich des Jordans. Sie waren so platziert, dass sie von jedem Punkt des Landes innerhalb eines halben Tages erreichbar waren. Die Straßen wurden in gutem Zustand gehalten. Außerdem gab es Hinweisschilder. Als „Bluträcher“ wurde jeder nahe Verwandte des Opfers betrachtet, der Rache nehmen wollte.
Jeder, der Eintritt in eine Zufluchtsstadt suchte, musste ein Verfahren bekommen, in dem die Richter entschieden, ob es sich um Totschlag oder Mord handelte. Wenn das Töten unabsichtlich war, wurde ihm erlaubt, in der Stadt zu bleiben. Er stand unter dem Schutz, solange er sich innerhalb der Stadtgrenzen aufhielt. Dort musste er bis zum Tod des aktuellen Hohepriesters leben.
Diese Zufluchtsstädte weisen auf unsere große Zuflucht hin, Jesus Christus. Wenn wir gesündigt haben (und keiner kann sagen, dass er dies nicht getan hat), können wir durch den Glauben zu Jesus laufen und wir werden sicher sein, solange wir bei ihm bleiben.
Ralph Neall
Professor und Missionar i.R.