Psalm 53
Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, zum Reigentanz.
2 Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut.
3 Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage.
4 Aber sie sind alle abgefallen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
5 Wollen denn die Übeltäter sich nichts sagen lassen, die mein Volk fressen, dass sie sich nähren, Gott aber rufen sie nicht an?
6 Da erschrecken sie sehr, wo kein Schrecken ist; doch Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich bedrängen. Du machst sie zuschanden, denn Gott hat sie verworfen.
7 Ach dass die Hilfe aus Zion über Israel käme! / Wenn Gott das Geschick seines Volkes wendet, freue sich Jakob und sei Israel fröhlich!
(c) Lutherbibel, revidierte Fassung 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, (www.dbg.de)
Kommentar
Psalm 53 ist fast eine exakte Kopie von Psalm 14. David schrieb den 14. Psalm, wie wir ihn kennen; der 53. Psalm jedoch wurde später angepasst, um eine neue Situation zu reflektieren. Beide Psalme handeln von unklugen Übertretern, die behaupten, es gäbe keinen Gott, jedoch antwortet jeder Psalm auf eine andere Gruppe von denjenigen, die Gottes Existenz verleugnen. Dieser Psalm sagt: "Da erschrecken sie sehr, wo kein Schrecken ist; doch Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich bedrängen." Wir können uns vorstellen, wie dieser Psalm geschrieben wurde, nachdem Sanherib Jerusalem angegriffen hatte, nur um seine Armee mit 185.000 Mann durch einen Engel Gottes zu verlieren.
"Die Toren sprechen in ihrem Herzen: 'Es ist kein Gott.'" Es ist nicht so, dass er leugnet, dass es einen Gott gibt. In der Antike war so gut wie niemand ein Atheist; jeder glaubte an die Existenz übernatürlicher Wesen. Der Dumme aber lebt ohne Bezug zu Gott. Für ihn mischt sich Gott ein und er will das nicht. Wenn die Dinge aber nicht gut laufen, streitet er mit seinem eigenen Herzen und wendet sich an eine Kraft außerhalb von ihm, die größer ist als er.
Wenn wir unseren Alltag so leben, als gäbe es Gott nicht, dann sind wir die größten Dummköpfe von allen. Oder wenn wir Gott sozusagen in eine "Sabbatschachtel" stecken, die wir bei Sonnenuntergang schließen, um für die nächsten sechs Tage wieder unseren eigensüchtigen Weg zu gehen, in der bis zum nächsten Sabbat kein Gedanke an Gott Platz hat.
Unkluge Menschen, die sagen, dass es keinen Gott gibt, "sind alle abgefallen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer." Streiche Gott aus dem Bild und du hast keinen moralischen Referenzpunkt mehr. Jeder tut, was in seinen Augen recht ist. Atheisten glauben, dass Moral komplett an der jeweiligen sozialen Kultur liegt oder vom individuellen Gewissen abhängig ist. Beide Konzepte haben sich jedoch als unzuverlässig und einer solchen Verantwortung unwürdig erwiesen. In einer Welt, in der die Evolutionstheorie vorherrscht, steht jeder Mensch für sich selbst, egal was es kostet. Selbsterhaltung ist das grundlegende Gesetz dieses gottlosen Konzeptes; der persönliche Aufstieg ist das höchste Ziel; und Selbst-Zerstörung ist schließlich die finale Realtiät. Dennoch klammern sie sich an jedes Argument, das hilft, das Universum von seinem Schöpfer "zu befreien".
Gott wird sich jedoch nicht aus seiner Schöpfung ausschließen lassen. "Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage." Er ist nicht ferne von uns; Er kümmert sich und weiß, dass das bestmögliche Leben um ihn kreist. Die intellektuelle Arroganz einer Wissenschaft, die die Vorstellung von Gott verwirft, kann niemals den echten Hunger einer Seele stillen oder die tiefe Zerbrochenheit unserer Welt heilen. Aber überall dort, wo Gott gesucht und gefunden wird, findet sich ein Gefühl von Frieden und Ganzheit, von Sinn und Hoffnung.
Garth Bainbridge
Predigtamtsabteilungsleiter
Greater Sydney Vereinigung
Australien